In den letzten Wochen wurden in mehreren Bundesländern immer wieder Wildkaninchen mit Myxomatose aufgegriffen, der gefürchteten Kaninchenpest. Im nordrhein-westfälischen Dinslaken mussten die Tierschützer im Herbst sogar 90 Prozent der örtlichen Kaninchenpopulation töten, während in Dortmund Jäger losgeschickt wurden um kranke Kaninchen aufzustöbern und zu töten. Die Kaninchenpest
kann Menschen, Hunden und Katzen zwar nicht gefährlich werden, wohl aber Hauskaninchen.
In den Wintermonaten ist die Gefahr allgemein geringer, da weit weniger Kaninchen im Freien gehalten werden, doch sie sollte nicht vernachlässigt werden. So kann es geschehen, dass eine freilaufende Katze mit einem infizierten Wildkaninchen in Kontakt kommt und den Erreger so ins Haus bringt. Der bislang sehr milde Winter trägt außerdem dazu bei, dass die übertragenden Stechmücken und Kaninchenflöhe nicht durch strengen Frost sterben, sondern weiterhin ihr Unwesen treiben.
Wie lässt sich die Myxomatose erkennen?
Schon drei Tage nach der Infektion machen sich die ersten Symptome bemerkbar: Die Augen des Kaninchens sind gerötet, geschwollen und beginnen zu tränen. Zugleich schwellen Nase, Ohren, Mund und die Genitalien an. Kurz darauf tritt auch Eiter auf, dessen Schleim die Atemwege verstopft. Die Kaninchen verweigern das Futter und sitzen nur noch apathisch herum, bis der Tod eintritt.
Wird die Myxomatose sehr früh erkannt, kann der Tierarzt noch einen Heilungsversuch unternehmen. Allerdings sind die Überlebenschancen gering und meist wird den Besitzern nahegelegt, das Tier aus seinem Leid zu befreien.
Neben der akuten aggressiven Form der Myxomatose gibt es auch eine mildere chronische Form, bei der sich kleine Knötchen bilden, mit denen die Tiere einfach leben können.
Kaninchen impfen lassen
Hauskaninchen, die teilweise oder ganz im Außengehege gehalten werden, und die mit freilaufenden Katzen oder mit Hunden zusammenleben, können am besten durch regelmäßige Impfungen vor der Myxomatose geschützt werden. Die Impfung muss alle vier bis sechs Monate erneuert werden, doch dies dürfte es einem Tierfreund wert sein, den Lieblingen eine potenziell tödliche qualvolle Erkrankung zu ersparen. Zusätzlichen Schutz bieten Fliegengitter am Stall, so dass erst gar keine Stechmücken auf der Suche nach einem warmen Plätzchen für den Winter eindringen können.
Veterinäre warnen Tierfreunde außerdem ganz allgemein davor, kranke Wildkaninchen anzufassen. Wird beim Spazierengehen ein infiziertes Tier entdeckt, sollte die Feuerwehr benachrichtigt werden. Diese rückt dann sofort aus um das Tier einzufangen und fortzubringen. Das Fachportal Bunny-in.de veröffentlicht eine regelmäßig aktualisierte Seuchenkarte, auf der die Verbreitung der Myxomatose angezeigt wird. Hier lässt sich also auf einen Blick erkennen, ob das eigene Bundesland oder der eigene Bezirk derzeit betroffen ist: http://www.bunny-in.de/media/2014.jpg
Daneben erteilt natürlich auch der eigene Tierarzt vor Ort Auskunft.